Jahrelang leitete Michael Preetz als Geschäftsführer die Geschicke von Hauptstadt-Club Hertha BSC - am Dienstagabend fand er sich auf dem Sportgelände von Blau-Weiß Dingden wieder und erklärte sich an diesem ungewohnten Ort, einer Landesliga-Arena, für ein öffentliches Interview mit dem Dingdener Stadion-Moderator bereit.
Preetz verlängerte im Juli langfristig seinen Vertrag als Geschäftsführer des MSV Duisburg und strebt nun mit dem Verein, für den er von 1992 bis 1994 auf Torejagd ging, den direkten Wiederaufstieg in die dritte Liga an. Im Rahmen der Niederrheinpokal-Begegnung in Dingden äußerte er sich zum Traumstart des MSV: "Das freut uns natürlich ungemein, weil wir uns alle daran erinnern können, wie schmerzhaft der Abstieg war. Es war wichtig, dass wir die Stimmung in kurzer Zeit drehen, damit wir unsere Anhänger wieder ins Stadion bewegen."
Das ist den Meiderichern bisher erfolgreich gelungen. Alle vier Ligaspiele gewannen die Zebras ohne dabei ein Gegentor zu kassieren. Preetz warnte vor den daraus resultierenden Gefahren, die da wären: "Selbstzufriedenheit, Bequemlichkeit, die ersten vier Siege falsch einordnen. Wir werden in jedem einzelnen Saisonspiel der Gejagte sein. Das ist jedes Mal wie heute Pokalcharakter. Und wir wissen alle: Im Pokal passieren die verrücktesten Dinge, deswegen müssen wir hochkonzentriert sein."
Der 57-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass das Ziel natürlich der direkte Wiederaufstieg ist: "Wenn du als MSV Duisburg absteigst, kann es nur ein Ziel geben: Du musst wieder zurück wollen und das haben wir auch klar gesagt. Das heißt aber noch nicht, dass du das schaffst. Die arbeitet findet hier auf dem Platz und auf dem Trainingsgelände statt."
Damit das große Ziel, die Rückkehr in die dritte Liga, erreicht werden kann, wurde der Kader im Sommer umstrukturiert. "Uns war schnell klar, dass wir die Mannschaft komplett verändern wollen. Wir haben nur einige wenige Jungs dabei behalten. Es war wichtig, dass wir neuen Spirit in die Mannschaft kriegen, dass wir viele Jungs dabei haben, die unbelastet sind von dem, was in Teilen in den letzten Jahren passiert ist", erklärte Preetz zum neuen Kader.
Sein Zusatz: "Und dass wir vor allem eine junge Mannschaft zusammenstellen, eine Mannschaft, die von der Altersstruktur deutlich jünger ist als die Mannschaft des letzten Jahres." Bisher scheint sein Plan vollends aufzugehen.